Die Ausgangssituation.
Die Liegenschaft eines Berufsschulzentrums umfasst 11 Schulgebäude, eine Sporthalle und eine Cafeteria. Die einzelnen Schulgebäude sind dabei drei unterschiedlichen Schulen zugeordnet. Die Energieversorgung erfolgt zentral über einen Fernwärmeanschluss mit Kraft-Wärme-Kopplung, worüber gleichzeitig Strom und Wärme produziert wird.
Alle Gebäude werden über das Campuseigene Sekundarnetz (Nahwärmenetz) versorgt. Der Gesamtenergieverbrauch beläuft sich aktuell auf rund 3,7 GWh/a.
Aufgabenstellung & Herausforderungen.
Mit dem Ziel, den Energiebedarf zu reduzieren und dabei CO2-Emissionen einzusparen, wurde die B&S mit der Durchführung einer Bestandsaufnahme, energetischen Modellierung sowie Ableitung eines Sanierungsfahrplans für die gesamte Liegenschaft des Berufsschulzentrums beauftragt. Dabei wurde jedes Gebäude einzeln betrachtet und die Ergebnisse anschließend in einer Gesamtübersicht konsolidiert.
Umfangreiche Bestandsaufnahme vor Ort, aufgrund fehlender Datengrundlage.
Fehlende Werte zu Baustandards/Baujahr und Wärmedurchgangskoeffizienten ➔ Zu-Grunde-legen empirischer Werte.
Erstellung 3D-Modell mit Bauteileigenschaften auf Grundlage der Bestandsunterlagen und Verifizierung über Vor-Ort-Begehung.
Keine dezidierte Verbrauchsaufteilung für Strom in Bezug auf die einzelnen Gebäude/Anlagen/Systeme/Prozesse vorhanden.
Umfassendes Fachwissen und Erfahrungswerte im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung ➔ Erkennen von Abweichungen von gesetzlichen oder normativen Vorgaben direkt vor Ort.
Der Lösungsansatz.
Die Durchführung der Energieberatung und die Erstellung des Beratungsberichtes erfolgte unter Einhaltung der Anforderungen der DIN V 18599, welche eine Zusammenfassung der Ergebnisse, die Beschreibung des IST-Zustandes zur Gebäudehülle und relevanter Anlagentechnik sowie die Empfehlung von Maßnahmen in Form eines energetischen Sanierungskonzeptes vorgibt.
Im Rahmen der Vorort-Begehung wurden alle relevanten Informationen vollumfänglich aufgenommen und dokumentiert. Diese dienen – gemeinsam mit den vom Auftraggeber bereitgestellten Energieverbrauchsdaten – als Eingangsgrößen für die Definition einer energetischen Ausgangsbasis und anschließenden Auswertung und Ableitung von Maßnahmen.
Im Rahmen der Beschreibung des IST-Zustandes wurde ein 3D-Gebäudemodell erstellt, wobei Nutzungsprofile festgelegt und eine Zonierung erarbeitet wurde. Um den Bestand abzubilden, wurden alle Bauteile und deren Schichtaufbau erfasst. Die Modellierung erfolgte dabei in Solar Computer. Die Berechnungsmethoden zur Bestimmung des Energiebedarfs sind durch die DIN V 18599 festgelegt und entsprechend im Programm hinterlegt. Im Rahmen der anschließenden Variantenbetrachtung wurden mögliche Maßnahmen abgebildet und deren Investitionskosten bewertet, als Grundlage für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und Ableitung eines energetischen Sanierungskonzeptes.
Die Betrachtung der Maßnahmen/Maßnahmenpakete erfolgt dabei unter ökonomischen (Wirtschaftlichkeit/Lebenszykluskosten) und ökologischen (Nutz-/Endenergie/ CO₂-Emissionen) Gesichtspunkten.
Die Umsetzung.
Neben den normativen Mindestanforderungen wurde im Rahmen des Beratungsprozesses ein gesamtheitliches Sanierungskonzept abgeleitet. Die Modellierung und Abbildung des Bestandes erfolgte mittels der Software Solar Computer. Aufgrund der fehlenden Datengrundlage in Form von Bestandsunterlagen, wurden die einzelnen Bauteile anhand von Bauteilkatalogen nachvollzogen und Erfahrungswerte herangezogen, um den Bestand vollumfänglich abbilden zu können.
Im Anschluss wurde der Energiebedarf errechnet und die Qualität der bestehenden thermischen Gebäudehülle dargestellt. Im Verlauf der weiteren Ausarbeitungen wurden realistische Maßnahmenempfehlungen herausgearbeitet und hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit bewertet und sinnvolle Maßnahmenkombinationen abgeleitet. Das Erreichen des vom Auftraggeber vorgegebenen Standards in Bezug auf die Verbesserung der Gebäudehülle stellte dabei eine komplexe Aufgabenstellung dar. Dieser lag 30 % über den aktuellen GEG-Anforderungen und musste im Rahmen der Konzeptionierung für jedes der 13 Gebäude auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft werden.
Für eine maximale Kostenoptimierung wurden in der Beratungsphase sämtliche Förderprogramme im Rahmen der Maßnahmenumsetzung berücksichtigt.
Die Ergebnisse.
In Zahlen.
Nutzenergiebedarf: 72 kWh/m²a
➔ Einsparung: 41 kWh/m²a (36%)Endenergiebedarf: 108 kWh/m²a
➔ Einsparung: 39 kWh/m²a (27%)CO2-Emissionen: 26 kg/m²a
➔ Einsparung: 4 kg/m²a (14%)Investitionskosten: 8.800.000 Euro
Wirtschaftlichkeit Nutzenergie: 212.800 €/[kWh/m²a]
Wirtschaftlichkeit Endenergie: 223.600 €/[kWh/m²a]
Gemeinsam in eine Energieeffiziente Zukunft.
Kontaktieren Sie uns noch heute.
Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören! Egal ob Sie Fragen haben, Unterstützung benötigen oder ein Projekt mit uns besprechen möchten – zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.